Tuesday, November 9, 2010

Hat die Schweiz ein Problem mit kriminellen Ausländern?

Am 28.11.2010 wird darüber abgestimmt, ob die "Ausschaffungsinitiative", welche durch die Schweizer Volkspartei (SVP) eingereicht wurde, angenommen wird oder nicht.

Aus diesem Grunde debattieren Politiker fast tagtäglich in diversen Fernsehshows, Zeitungen und sonstigen Medien über dieses Thema. Komischerweise ist Integration und Ausländerkriminalität auch auf deutschen Fernsehsendern das Hauptthema, wodurch man dieser Sache praktisch nicht aus dem Weg gehen kann.
Da ich als weltoffener, nach Wissen strebender Mensch, weder Lust auf "Familien im Brennpunkt" noch auf Call-in-Gewinnspiele hatte, landete ich also eines Nachts auf einem deutschen Sender wo gerade eine Diskussion zum Thema Integration und Ausländerkriminalität geführt wurde.
Im laufe dieser Diskussion fiel das Argument, dass die Kriminalitätsrate Deutscher gleich hoch sei wie jener Bürger mit einem Migrationshintergrund. Der einzige Unterschied bestehe darin, dass es Gesetze gäbe welche von deutschen Staatsbürgern nicht so schnell gebrochen werden könnten, jedoch würde man dies nie erwähnen.

Ich stellte mir also die Frage: "Wie ist das eigentlich bei uns in der Schweiz?"

Mit diesem Argument im Hinterkopf (aus der Show) machte ich mich also auf die Suche nach einer Kriminalitätsstatistik und wurde kurz darauf auf der Webseite des Bundesamt für Statistik fündig.
(http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/publikationen.Document.129574.pdf)

Beim betrachten des Jahresberichts 2009 der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) stiess ich auf der Seite 23 auf folgende Grafik:

Aus Gründen der Übersichtlichkeit habe ich die Abbildung neu eingefärbt, jedoch stimmen die Daten mit jener im obenerwähnten Link überein.

Eine kurze Erläuterung zu den Abkürzungen im Diagramm:
StGB = Strafgesetzbuch
BetmG = Betäubungsmittelgesetz
AuG = Ausländergesetz
CH = Schweizer Bürger
A. Wohnb. = Ausländische Wohnbürger (Ausweis B, C und Ci)
A. Asyl = Asylsuchende Ausländer (Ausweis F, N und S)
A. Übrige = Übrige Ausländer

Wie im obigen Diagramm ersichtlich ist, sind die Verzeigungen gegenüber Schweizer Bürgern prozentual höher als jener der Ausländischen, Asylsuchenden und übrigen Ausländern zusammen, ausser natürlich im Falle des Ausländergesetzes.

Desweitern wird auf der selben Seite des Jahresberichtes erwähnt:
"Schweizer können nur beschränkt gegen das Ausländergesetz verstossen, dies z.B. durch die unbewilligte Beschäftigung oder durch die Erleichterung des illegalen Aufenthaltes von Ausländern"
Wo wir wieder beim Argument der Diskussionsrunde auf dem deutschen Sender wären.

Die nächste Frage die ich mir also gestellt hatte, war: "Wieso habe ich sowas bissher nie in den Schweizer Medien gesehen?"

Um diese Frage zu beantworten muss man erstmal verstehen was eigentlich Medienunternehmen und Medienkonzerne sind.

Zitat Wikipedia:
"Medienunternehmen sind Unternehmen, die publizistische Medien betreiben oder für sie produzieren. Sie stellen gesellschaftliche Öffentlichkeit her, unterscheiden sich somit von Unternehmen anderer Industrien und unterliegen eigenen, medienrechlicher Bestimmungen. Sie sind wesentliche Urheber und Träger von Mode- und Meinungsströmungen in der Bevölkerung. Wegen ihrer realen oder vemuteten Deutungsmacht stehen besonders die grossen Medienkonzerne im Zentrum medienpolitischer Debatten.

Medienkonzerne sind Zusammenschlüsse rechtlich selbständiger Unternehmen, die den grössten Teil ihres Umsatzes mit Presse-, Rundfunk-, Film-, Musik- oder Online-Inhalten erwirtschaften. Einige Medienkonzerne verfügen über Budgets in der Höhe von Nationalstaaten. Die fünf umsatzstärksten Medienkonzerne der Welt sind in US-amerikanischem Besitz. Time Warner führt das Ranking mit 33,735Mrd. € (Geschäftsjahr 2007) an. Die Konzerne The Walt Disney Company, Comcast News Corporation und Viacom belegten die Plätze zwei bis fünf. An sechster Stelle steht der grösste europäische Medienkonzern, die deutsche Bertelsmann AG mit einem Umsatz von 18, 758 Mrd. € im Jahr 2007. Als Motoren und Moderatoren der Globalisierung haben Medienkonzerne wirtschaftliche und meinungsbildende Macht."

(http://de.wikipedia.org/wiki/Medienunternehmen)

Wie im letzten Satz dieses Zitates ersichtlich wird, haben Medienkonzerne eine wirtschaftliche und meinungsbildende Macht, was so viel bedeutet wie, sie steuern die Bevölkerung eines Landes. Auf diese Weise können verschiedene Ziele erreicht werden. Was man also mit verschweigen von Fakten und einer Überschwemmung von kontroversen Wahlplakaten in den Medien erreichen will, lasse ich mal so im Raum stehen. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass Grossunternehmen in einem kapitalistischen Land sehr viel mehr zu sagen haben als oftmals vermutet wird. Dazu mehr aber in einem anderen Artikel...

Fakt ist, wenn sich mehr Leute Zeit nehmen würden, um sich mit wichtigen Dingen des Lebens zu befassen, anstatt nur MTV, "Jung, Wild & Sexy" und andere Soaps zu schauen, wären sie nicht so leicht manipulierbar.


2 comments:

  1. Cool IGI, nice investigation!
    Let me post you a link bout a movie I told you time ago about the media.

    http://watch-free-movie-online.net/4953_Free-Rainer

    Peace from so-called Spain!
    Pau Jarko

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  2. Spread the thruth!! Keep it up the good work!

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